Ariane Matiakh
Vielseitigkeit, Musikalität und technische Präzision und vor allem eine natürliche und leidenschaftliche Herangehensweise sind die Markenzeichen der französischen Dirigentin Ariane Matiakh. Die Tochter zweier Opernsängerinnen wuchs in einem äußerst musikalischen Umfeld auf und erlernte schon früh das Klavierspiel. Später studierte sie Orchesterdirigieren in Wien, wo sie auch im renommierten Arnold-Schönberg-Chor unter Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt und Adam Fischer sang. Besonders prägende Erfahrungen während ihrer umfassenden Ausbildung waren die Studienzeiten bei Leopold Hager, Yuji Yuasa und Seiji Ozawa.
Seit der Spielzeit 2022/23 ist Ariane Matiakh Chefdirigentin der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. In der Saison 24/25 gibt sie ihr Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim Gürzenich-Orchester Köln, beim Helsinki Philharmonic Orchestra und kehrt unter anderem zum Orchestre Philharmonique de Radio France, zum Orchestre du Capitole de Toulouse und zum Stavanger Symphony Orchestra zurück.
Als Gastdirigentin arbeitet sie regelmäßig mit führenden Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Wiener Symphonikern, dem Orchestre de Paris, den Rotterdamer Philharmonikern, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, der Dresdner Philharmonie, dem WDR, dem Frankfurter und dem Finnischen Rundfunkorchester, dem Sinfonieorchester Basel, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und dem Orchestre Métropolitain zusammen.
Ihre erste Anstellung als Assistenzdirigentin an einem Opernhaus hatte Ariane an der Opéra et Orchestre de Montpellier, wo sie unter anderem eng mit James Conlon, Armin Jordan, Emmanuel Krivine und Alain Altinoglu zusammenarbeitete. Im Opernbereich dirigiert sie erstmals an der Deutschen Oper Berlin (Carmen) und im La Monnaie in Brüssel eine neue Oper von Mikael Karlsson (Fanny und Alexander). Zudem kehrt sie an das Royal Opera House in Covent Garden (Carmen) zurück. In den letzten Jahren gastierte sie u. a. in Stuttgart, an der Hamburgischen Staatsoper, an der Norwegischen Oper und dem Ballett (Carmen), am Royal Opera House (La Bohème), an der Komischen Oper Berlin (Le nozze di Figaro), an der Oper Göteborg (Madama Butterfly), an der Opéra de Nice (Zauberflöte), an der Oper Halle (Tosca) und an der Opéra du Rhin Straßbourg (Werther, Samson et Dalila, La voix humaine).
Heute umfasst Ariane Matiakhs Repertoire zahlreiche Opern sowie ein breites Spektrum an sinfonischen Werken und Balletten, von der Musik des Barock bis zu zeitgenössischen Kompositionen. In den letzten Spielzeiten dirigierte sie u. a. drei Uraufführungen: ein Violinkonzert von Bryce Dessner mit Pekka Kuusisto und dem Radio-Sinfonieorchester Frankfurt, die Uraufführung von Philippe Hersants Les Eclairs an der Opéra Comique in Paris sowie die Uraufführung des Harfenkonzerts von Sally Beamish bei den BBC Proms mit dem BBC National Orchestra of Wales und Catrin Finch.
Ariane Matiakhs Diskografie umfasst eine Grammy-Nominierung für ihre Capriccio-Aufnahme der beiden Klavierkonzerte von Zara Levina mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Für das Label Capriccio hat sie auch die Werke von Johanna Doderer sowie eine CD mit Musik von Francis Poulenc und Jean Françaix aufgenommen. Im Rahmen einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielte sie Werke von Harald Genzmer, Ermanno Wolf-Ferrari und Richard Strauss ein. Bei Berlin Classics erschien eine Aufnahme mit Klavierkonzerten von Clara Schumann und Ludwig van Beethoven, gespielt von Ragna Schirmer und der Staatskapelle Halle.
In Anerkennung ihrer Leistungen im französischen Musikleben und als Repräsentantin der französischen Kultur im Ausland wurde Ariane Matiakh im Jahr 2022 zum „Officier de l'Ordre des Arts des Lettres“ ernannt.
Hier finden Sie einen kleinen Videobeitrag über Ariane Matiakh.