Vorsicht Wolf im Schafspelz! Grell, bunt und bissig kommen das Gruber’sche Pandämonium und Die sieben Todsünden daher, den Finger in so manche Wunde legend:
Der österreichischer Komponist, Chansonnier und Dirigent HK Gruber vertonte 1976/77 unter dem Titel Frankenstein!! „neue schöne kinderreime“ (kleingeschrieben!!) von H.C. Artmann, die allerdings nur vordergründig harmlos sind und uns mit Versen wie „es tanzt ein mi-ma-monsterchen“ in satanische Abgründe führen: Die „trügerischen Einfachheit der Texte […], deren Formen zunächst naive, unschuldig populäre und gemütvolle Stimmungen zu suggerieren scheinen“ (Gruber) korrespondiert musikalisch mit einer Vielfalt musikalisch-stilistischer Elemente, unter Verwendung einer ganzen Reihe Spielzeuginstrumente. Frankenstein!! wurde 1978 in Liverpool unter Simon Rattle uraufgeführt.
Wenn sich in dem letzte gemeinsamen Werk von Brecht und Weill die hübsche, persönlichkeitsgespaltene Hauptfigur als praktisch veranlagte Anna I und gefühlsbetonte Anna II für ein auf sieben Jahre angelegtes Großprojekt auf die Reise durch sieben US-Metropolen begibt, mit dem Ziel, so viel Reichtum anzuhäufen, dass ihrer kleinbürgerlichen Familie in Louisiana ein Häuschen finanziert werden kann, ahnt man nichts Gutes: Anna lernt schnell, dass es nicht die sieben Tugenden sind, die ihr zum Erfolg verhelfen.
Es gibt wieder eine Bewirtung vor dem Konzert und in der Pause. Bei Grauer Gastro, Telefonnummer 07121/138 45 10, oder hier unter Pausenverpflegung Stadthalle, können Sie vorbestellen.
Impulsgeberin: Stefanie Bremer, Aktivistin für Vermögensgerechtigkeit bei Taxmenow