Jenseits von Gut und Böse
Längst ist der Titel von Friedrich Nietzsches gleichnamiger Schrift sprichwörtlich geworden und zielt bei weitem nicht allein auf dessen darin formulierter Kritik an tradierten Moralvorstellungen. Als „jenseits von Gut und Böse“ beschreiben wir im Alltag Dinge, die in irgendeiner Hinsicht unsere Vorstellungskraft sprengen. Sie sind dann, meist im negativen Sinne, „nicht von dieser Welt“.
Es soll in dieser Spielzeit also einerseits Musik zu Gehör kommen, die im alltagssprachlichen Sinne als „jenseits von Gut und Böse“ empfunden wurde, bekannte Maßstäbe in irgendeiner Form stark über- bzw. unterschritten hat und bedeutend von dem abweicht, was als noch hinnehmbar galt. Oder eben Musik, die auf andere Sphären, jenseits der Realität zielt.
Natürlich erklingen auch Werke, in denen Fragen nach Moralverständnis, Ethik oder Sittlichkeit nachgegangen wurde, zum Teil unter Verarbeitung literarischer Vorlagen. Hier nun hatte freilich der Einfluss Friedrich Nietzsches sowie der seiner Vor- und Nachdenker einen beträchtlichen Einfluss. In manchen Fällen treffen beide Lesarten der Redewendung zusammen.